Schleimbeutelentzündung der Schulter (Bursitis subacromialis)

Was ist eine Schleimbeutelentzündung?

In der Schulter befindet sich oberhalb der gelenkführenden Muskulatur (Rotatorenmanschette) das Schulterdach. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit der Sehnen unter dem Schulterdach, ist hier ein Schleimbeutel, die Bursa subacromialis, vorhanden. Diese enthält eine geringe Menge Flüssigkeit und dient als Verschiebechicht. Durch degenerative Prozesse, Überlastung oder Unfälle kann der Schleimbeutel verletzt werden. Die dabei auftretenden Entzündungszellen und die einhergehende Schwellung verursachen typische Beschwerden, die als Ruheschmerzen oder aber auch nur bei Belastung bemerkbar machen. Eine Schleimbeutelentzündung ist in der Regel durch einen konservativen Schulterspezialisten gut behandelbar.

Was sind die Ursachen für die Entzündung?

Die Ursachen für einen gereizten oder entzündeten Schleimbeutel an der Schulter sind vielfältig.

So gibt es Verletzungen am Schleimbeutel durch Stürze oder Unfällen mit Beteiligung der Schulter. Die Erschütterungen und Kompressionen können zu Einrissen und Quetschungen führen und somit eine Entzündung auslösen. Aber auch stetige mechanische Belastungen z.B. durch eine Kalkeinlagerung (Kalkschulter) oder ein Impingement – Syndrom der Schulter können durch die chronische Reizung des Schleibeutels letztlich zu einer akuten Schmerzsituation führen. Im Rahmen von schwereren Verletzungen, wie z.B. ein Rotatorenmanschettenriss, ist die Mechanik im Schultergelenk verändert, was wiederum zu einer Überlastung des Schleimbeutels führen kann.

Im Laufe des Lebens ist der Schleimbeutel unzähligen und sehr wechselhaften Belastungen ausgesezt. Dies führt dazu, dass die Schleimbeutelentzündung meistens bei Menschen im mittleren bis höheren Lebensalter auftritt. Der Schleimbeutel ist dann insgesamt schon verändert und dann reichen schon scheinbar unbedeutende Einflüsse aus, um eine Entzündung hervorzurufen.

Oft ist die Schleimbeutelentzündung eine Folge verschiedener Ursachen, die sich gegenseitig verstärken. So kann zum Beispiel eine ungünstige Schultergelenkstellung viele Jahre ohne Probleme bestehen. Kommt es dann aber im Verlauf zu einer Veränderung des Schultereckgelenkes (Akromiclaviculargelenk), kann es zu einer Einengung des Schultergleitraumes kommen.

Daraus folgt dann ein Schulterengpassyndrom (Impingement – Syndrom) als Komination aus anatomischer Einengung und Gelenkfehlstellung, was wiederum den Schleimbeutel reizen und zu einer Entzündung führen kann.

Aufgrund dieser komplexen Zusammenhänge im Schultergelenk, ist bei der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung an der Schulter die Diagnostik entscheidend. Es müssen neben der eigentlichen Entzündung, auch die Ursachen und auslösenden bzw. verstärkenden Faktoren erkannt und behandelt werden.

Wie erfolgt die Diagnostik bei Schleimbeutelentzündungen?

Ist ein Schleimbeutel gereizt oder entzündet, ist die die Beweglichkeit der Schulter durch die auftretenden Schmerzen eingeschränkt. Teilweise besteht auch ein Ruheschmerz.

Die eigentliche Entzündung des Schleimbeutels ist oft schnell diagnostiziert. Da diese jedoch meistens das Ergebnis verschiedener Ursachen ist, bedarf es einer gesamtheitlichen Betrachtung durch einen Schulterspezialisten.

Unablässig ist neben der ausführlichen Anammnese daher auch hier die gründliche körperliche Untersuchung der Schulter. Die schnellste ergänzende Untersuchung ist die Sonographie. Meisten ist zur weiteren Diagnostik eine MRT der Schulter erforderlich, insbesondere um das Schultergelenk ist seiner Gesamtheit beurteilen zu können.

Diagnostik bei Schleimbeutelentzündungen:

  • klinische Untersuchung
  • MRT
  • Ultraschall
  • Röntgen

Und wie wird eine Schleimbeutelentzündung behandelt?

Das erste Ziel ist die Behandlung der Schmerzen und der akuten Entzündung. Teilweise ist die genaue Untersuchung der Schulter durch die starken Schmerzen so sehr eingeschränkt, so dass oft zu nächts eine Behandlung mit entzündungshemmenden Tabletten (z.B. Ibuprofen) oder eine lokalen Infiltration in den Schleimbeutel erforderlich sind. Bei weniger starken Entzündungszeichen ist Plättchenreiches Plasma als gewebeschonenedes Medikament ideal, bei stärkeren Schmerzen die Infiltration von Schmerzmittel hilfreich. In einigen Fällen sind die entzündungsbedingten Schmerzen so stark, dass eine Behandlung mit Kortison nötig ist.

Ist der erste Schmerz der Schleimbeutelentzündung gebessert, kann in Abhängigkeit der Ursache und verstärkenden Umständen eine individuelle Therapieplanung erfolgen.

Je nachdem, ob strukturelle oder funktionelle Gründe für die Schleimbeutelentzündung zugrunde liegen, sind verschiedene Therapieansatze erforderlich. Therapieoptionen sind z.B. Physiotherapie, Akupunktur oder Neuraltherapie . Eine operative Therapie ist nur bei strukturellen Ursachen zu erwägen und auch dann nicht in allen Fällen notwendig.

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