Low-Level-Lasertherapie – Fotobiomodulation am Bewegungsapparat

Die Wirkung der Fotobiomodulation, ( auch bekannt als Low-Level-Lasertherapie) beruht auf der gezielten Anwendung von niedrigenergetischem Licht im roten oder nah-infraroten Spektrum, um biochemische Prozesse in Zellen zu modulieren. In der orthopädischen Praxis findet diese Therapieform zunehmende Anwendung zur Schmerzlinderung und Förderung der Gewebeheilung (Baltzer AWA. et al., Zeitschr. Rheumatol. 2017).

Die präzisen molekularen Mechanismen sowie die optimale Dosierung und Anwendungsdauer der Fotobiomodulation in der orthopädischen Anwendung sind jedoch noch Gegenstand intensiver Forschung. Die therapeutische Effektivität kann variieren, abhängig von der spezifischen Pathophysiologie der Erkrankung, den individuellen biologischen Merkmalen des Patienten sowie den parametrischen Einstellungen der Low-Laser-Therapie.

Wirkt die Fotobiompdulation (Low-Level-Lasertherapie) nachweislich bei Schmerzen am Bewegungsapparat?

Eine zunehmende Anzahl an methodisch hochwertigen Studien untersucht intensiv die Wirksamkeit der Photobiomodulation bzw. Low-Level-Lasertherapie. Zusammenfassend ist derzeit eine Wirkung bei verschiedenen muskulären Schmerzsyndromen (wie Nacken- und Lendenwirbelsäulenbeschwerden), Tendinopathien (insbesondere der Achillessehne), den Epikondylopathien sowie bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und auch bei chronisch-degenerativen arthrotischen Veränderungen der großen und kleinen Gelenke (Arthrose) beschrieben (Baltzer AWA. et al., Zeitschr. Rheumatol. 2017).

So konnte z.B. bei Patienten mit Tendinopathien (z.B. Achillodynie, Tibialis-Posterior-Syndrom, Überlastung der Peronealsehnen) eine signifikante Schmerzreduktion festgestellt werden, wenn die Photobiomodulationstherapie zusätzlich zur Standardbehandlung angewendet wurde (Tumilty S. et al., Photomed Laser Surg, 2010).

Besonders für die häufig auftretende Achillodynie/mittlere Portionstendinopathie der Achillessehne konnte durch zusätzliche Photobiomodulation eine schnellere Symptombesserung erzielt werden (Stergioulas A. et al., Am J Sport Med, 2008).

Bei der häufigen und oft hartnäckigen Plantarfasziitis zeigt eine Studie aus dem Jahr 2024, dass bei zusätzlicher Therapie mit Fotobiomodulation in den ersten drei Wochen der Therapie eine deutliche Schmerzreduktion erreicht werden kann (Ketz AK. et al., Int J Sports Phys Ther., 2024).

Andere scheinbar erfolgreiche Therapieansätze finden sich bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis. So wurde unter der zusätzlichen Therapie mit Photobiomodulation eine Schmerzreduktion und eine geringere Morgensteifigkeit beobachtet (Brosseau L. et al., Cochrane Database of Systematic Rev, 2005). Ähnliche Ergebnisse in zeigten sich auch bei Patienten mit Kniegelenksarthrose (Hegedus B. et al., Phtomed Laser Surg, 2009).

Aufgrund von Hinweisen auf eine schnellere Wundheilung bei Anwendung der Fotobiomodulation (Dias SB. et al., Lasers Med Sci, 2015) nutzten wir gerne die Low-Lasert-Therapie im Rahmen von Terminen zum Verbandswechsel nach operativen Eingriffen. Hierzu steht unserer Praxis ein spezielles Low Level Lasertherapie Programm zur Verbesserung der Wundheilung zu Verfügung.

Darüber hinaus konnte 2019 in einer zusammenfassenden Forschungsarbeit (Review) herausgearbeitet werden, dass auch im Fall einer verzögerten Knochenheilung (Pseudarthrose) die die Fotobiomodulation positive Effekte auf die Knochenheilung hat (Escudero JSB. et al., Injury, 2019).

Wichtig ist jedoch, das die bisherigen Ergebnisse die Low-Laser-Therapie als additives, also zusätzliches Verfahren beschreiben. Eine alleinige Behandlung mit Potobiomodulation ist derzeit nicht empfohlen.

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Wie wirkt die Low-Level-Lasertherapie (Photobiomodulationstherapie) in der Orthopädie?

Es werden derzeit verschiedene grundlegende Wirkmechanismen der Fotobiomodulation bzw. Low-Level-Lasertherapie in Bezug auf die orthopädische Schmerztherapie angenommen. Diese Mechanismen sind sind derzeit Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen und intensiver Forschung.

Verbesserung der Zellfunktion: Durch Bestrahlung mit Licht können mitochondriale Chromophore wie Cytochrom c-Oxidase in den Zellen aktiviert werden, was den zellulären Energiestoffwechsel steigert. Dies trägt zur Erhöhung der ATP-Produktion bei und kann somit die Zellfunktion verbessern.

Entzündungshemmung: Fotobiomodulation könnte entzündungshemmende Effekte haben, indem sie die Freisetzung von entzündungsfördernden Molekülen reduziert und gleichzeitig antiinflammatorische Mediatoren erhöht.

Vasodilatation: Licht kann die Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) fördern, was die Durchblutung verbessert und somit zu einer besseren Versorgung der verletzten oder schmerzenden Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen führt.

Reduktion von oxidativem Stress: Fotobiomodulation kann den oxidativen Stress in den Zellen reduzieren, indem sie die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) verringert. Ein übermäßiger oxidativer Stress kann zu Gewebeschäden beitragen.

Modulation der Nervenaktivität: Fotobiomodulation kann die Aktivität von Nervenfasern modulieren, was zu einer Verringerung der Schmerzempfindung führen kann.

Wie wird die Fotobiomodulation – Low-Level-Lasertherapie in unserer Praxis durchgeführt?

Nach einer gründlichen Anamnese und Untersuchung in unserer Sprechstunde wird die Indikation zur Fotobiomodulationstherapie gestellt. Dabei legen wir nicht nur die Häufigkeit der Anwendung fest, sondern auch das genaue Behandlungsprotokoll und die spezifischen Einstellungen des Low-Level-Lasertherapie-Geräts.

Die eigentliche Therapie wird dann von unseren hochqualifizierten Mitarbeitern der Orthopädie am Waldsee im Zentrum für Fuß und Sprunggelenk als delegierte ärztliche Leistung durchgeführt. Fotobiomodulation ist für unsere Patienten in der Regel schmerzfrei und wird oft als angenehm empfunden, da sie ein Gefühl von lokaler Wärme oder Wohlbefinden vermittelt.

Wie lange dauert eine Therapieseinheit Photobiomodulation?

Für eine Anwendung Low-Level-Lasertherapie sollten Sie etwa 30 Minuten Zeit einplanen. Die Dauer der einzelnen Programme variiert zwischen 20-25 Minuten.

Wie ost ist eine Therapie mit Fotobiomodulation-Low-Level-Laser-Therapie erforderlich?

Für frische oder akute Verletzungen empfehlen wir, wenn möglich, eine tägliche Behandlung. Durch eine häufige Anwendung in den ersten Tagen sind oft nur 3-6 Sitzungen mit Low-Level-Lasertherapie erforderlich, bis eine spürbare Reduktion der Schmerzen eintritt.

Bei Patienten mit chronischen Schmerzen, Arthrose oder Tendinopathien empfehlen wir eine Behandlung mit Fotobiomodulation 2-3 Mal pro Woche. In diesem Fall können oft 10-15 Behandlungen erforderlich sein, bis eine deutliche Verbesserung eintritt.

Ist Fotobiomodulation / Low-Level-Lasertherapie ein sicheres und schmerzfreies Verfahren?

Ja, die Therapie mit Fotobiomodulation ist schmerzfrei. Patienten berichten regelmäßig von einem angenehmen Gefühl während der Anwendung. Bei ordnungsgemäßer Anwendung entstehen keine Verbrennungen oder Verfärbungen der Haut.

Trotzdem müssen grundlegende Verhaltensregeln bei der therapeutischen Anwendung von Low-Level-Lasertherapie / Fotobiomodulation beachtet werden:

  • Niemals direkt in die Laserlichtquelle blicken.
  • Während der gesamten Behandlung ist das Tragen einer Schutzbrille obligatorisch.