Schulterschmerzen beim Armheben: Die typischen Ursachen & Therapiemöglichkeiten
Viele Patienten kommen mit Schulterschmerzen in unsere Praxis, die vor allem beim Armheben auftreten. Bei dieser Art von Schmerz ist in der der Regel das Schultergelenk beteiligt. Die tatsächliche Ursache kann jedoch ganz unterschiedlicher Art sein: von einer Arthrose, über die Kalkschulter, bis hin zum Impingement-Syndrom. Eine gründliche Untersuchung ist daher unerlässlich, um die Ursache zu finden und zielgerichtet zu behandeln. Zur ersten Orientierung möchten wir Ihnen hier einen Überblick über die typischen Ursachen von Schulterschmerzen beim Armheben geben.
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Kalkschulter: Einschießende Schmerzen beim Armheben
Bei einer Kalkschulter kommt es zu Kalkablagerungen im Schultergelenk, die sich meist an der Supraspinatussehne finden. Die Schmerzen beginnen schleichend und werden mit fortschreitender Erkrankung dauerhafter und intensiver.
Behandlung der Kalkschulter
Die Kalkschulter kann in den meisten Fällen wirksam durch eine Stoßwellentherapie oder ein sonografisch (mit Ultraschall) gestütztes „Needling“ behandelt werden.
Symptome der Kalkschulter:
- Im frühen Stadium: unregelmäßige, leichte Schmerzen
- Im späteren Stadium: dauerhafte, starke Schmerzen
- Plötzlich einschießende Schmerzen beim Armheben oder bei Drehbewegungen
- Bewegungseinschränkungen: Betroffene können den Arm nicht über Schulterhöhe bzw. über den Kopf heben
AC-Gelenkarthrose: Dumpfe Schmerzen beim Armheben
Die Schulter-Arthrose ist eine Verschleißerscheinung, bei der sich der Knorpel im Gelenk abgenutzt hat. Dem Gelenk fehlt es nun an Gleitmaterial, wodurch die Knochen aneinander reiben und Schmerzen entstehen. Arthrose kann auch im AC-Gelenk (Schultereckgelenk) auftreten, welches sich zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach befindet.
Behandlung der AC-Gelenkarthrose
Eine AC-Gelenkarthrose kann mit Gelenkinjektionen gezielt behandelt werden. Auch mit der Stoßwellenbehandlung oder Kältetherapie lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
Symptome von AC-Gelenkarthrose
- Schmerzen beim Armheben, vor allem beim Abspreizen vom Körper zwischen 90 und 120 Grad
- Schmerzen beim Heben des Armes über die Horizontale (Arm nach vorne ausstrecken und anschließend zur gegenüberliegenden Seite bewegen, also vor der Brust entlangführen)
- Schmerzen bei Druck auf das AC-Gelenk
- Schmerzen beim Liegen auf der Schulter
Impingement-Syndrom: Wenn das Armheben Enge verursacht
Beim Impingement-Syndrom, auch Engpass-Syndrom genannt, kommt es zu Enge zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf (im Subacromialraum). Dadurch wird das dort liegende Gewebe eingeengt und schmerzt. Meist werden die Suspinatussehne oder der Schleimbeutel in Mitleidenschaft gezogen und entzünden sich. Besonders beim Armheben wird die Enge erhöht, was die stechenden Schmerzen auslöst.
Symptome des Impingement-Syndroms
- Stechende Schulterschmerzen
- Schmerzen vor allem beim Armheben, Arbeiten über Kopfhöhe oder beim seitlichen Abspreizen in einem Winkel von 60 bis 120 Grad
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Armes
- Schmerzen, die in den Oberarm ziehen
- Im späteren Stadium bzw. bei Entzündung: Ruheschmerzen in der Schulter
Kontaktieren Sie uns gerne direkt per Mail: anmeldung@orthopäden-berlin.de oder telefonisch: 030 – 62 20 17 66.
Behandlung des Impingement-Syndroms
Zur Therapie werden meist entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt, um zunächst die Schmerzen zu lindern. In der Physiotherapie wird zudem die Ursache des Syndroms behandelt. Die konservative (nicht-operative) Behandlung erzielt gute Ergebnisse beim Impingement-Syndrom. In manchen Fällen ist auch eine minimalinvasive Operation (Arthroskopie) zu empfehlen.
Entzündungen: „Heiße“ Schmerzen im Schultergelenk
Die Schmerzen beim Armbewegen können auch durch Entzündungen ausgelöst werden. Im Schulter-Bereich sehen wir häufig die Kapsel-Entzündung, Gelenkschleimhaut-Entzündung, die Schleimbeutel-Entzündung (Bursitis) und die Entzündung der Suspinatussehne. Letztere treten auch als Begleiterscheinung des Impingement-Syndroms auf. Entzündungen in der Schulter werden meist von Überbeanspruchung, ungewöhnlicher Reizung oder einer degenerativen Erkrankung verursacht.
Symptome von Entzündungen in der Schulter:
- Stechende, „heiße“ Schulterschmerzen
- Schmerzen bei Bewegung, oft beim Armheben
- Bei fortgeschrittener Entzündung: Ruheschmerzen
- In manchen Fällen auch Bewegungseinschränkungen
Behandlung von Entzündungen in der Schulter
Entzündungen werden in der Regel mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln behandelt. Auch die Injektionstherapie oder Kältetherapie unterstützen die Genesung. In der Physiotherapie werden die Muskeln im Schulter-Bereich gekräftigt, um einer weiteren Überbeanspruchung des Gelenks vorzubeugen.
Diagnose: Die Ursache von Schulterschmerzen finden
Die Schulter ist ein komplexer Bewegungsapparat, in dem mehrere Gelenke sowie zahlreiche Bänder, Sehnen und Muskel zusammenarbeiten. Daher sind auch die möglichen Ursachen von Schulterschmerzen recht vielseitig.
Schmerzen in der Schulter und im Arm können neben den genannten Ursachen (Kalkschulter, AC-Arthrose, Impingment Syndrom und Entzündung) auch ausgelöst werden von Muskelverspannungen, Blockierungen, Bandscheibenvorfällen und anderen komprimierenden Erkrankungen, die auf Nerven drücken.
Umso wichtiger ist eine ausführliche Untersuchung, um die tatsächliche Ursache der Schulterschmerzen zu finden und zielgerichtet zu therapieren.
Um die Ursache der Schulterschmerzen zu finden, braucht es oft eine gründliche Untersuchung. Zunächst führt der behandelnde Arzt die Anamnese (Aufnahme der Vorgeschichte der Krankheit) im persönlichen Gespräch durch. Darauf folgt die körperliche Untersuchung. Anschließend wird entschieden, ob weitere Diagnostik notwendig ist.
Zu den Mitteln der Diagnostik bei Schulterschmerzen gehören:
- CT (Computertomografie)
- MRT (Kernspintomografie)
- Röntgen
- Nervengeschwindigkeitsmessung
- Labordiagnostik
- Ultraschall (Sonografie)
- Szintigrafie
Ist die richtige Diagnose gestellt, wird im nächsten Schritt die Therapie besprochen.
Therapie: Behandlung von Schmerzen in der Schulter
Je nach Herkunft der Schmerzen gilt es nun, die Therapie für die Schulterschmerzen zu finden, mit der man die Beschwerden möglichst effektiv und sinnvoll behandeln kann. Dabei ist es wichtig, die Schmerzen schnell zu lindern – aber auch durch Vorsorge-Maßnahmen zu verhindern, dass sie wieder auftreten.
Zu den Behandlungsmethoden bei Schulterschmerzen gehören:
- Injektionstherapie
- Periradikuläre Therapie
- Stromtherapie
- Akupunktur
- Osteopathie
- Stoßwellentherapie
- Kinesiologie
- Physiotherapie
- Medikamentöse Therapie
- Operative Eingriffe
Schulterschmerzen werden meist erfolgreich mit konservativ-orthopädischen Methoden behandelt. Nur in Ausnahmefällen sind Operationen an der Schulter notwendig.
Bei Schulterschmerzen immer vom Arzt beraten lassen
Schulterschmerzen sind ein häufiges Problem, das im Laufe des Lebens viele Menschen betrifft. Betroffene sollten bei anhaltenden Schmerzen in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um sich untersuchen zu lassen. Denn viele typische Ursachen (wie das Impingement-Syndrom) verschlechtern sich mit fortschreitender Krankheit. Je früher solche Krankheiten erkannt werden, desto leichter und erfolgversprechender verläuft auch die Therapie.
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